Mittwoch, 18. April 2012

Blood on the floor. What have you done?

Seit längerem mal wieder ein ganz guter Tag. Aber ich fange mal mit gestern an.
"Du bist alt genug,dass selber zu regeln." Ganz schlechter Spruch. Ganz,ganz großer Fehler. Weggegangen, die Worte von O. hingen noch in der Luft. Musik gehört und ausgerastet.
Gruppentherapie. Thema: 'Schlechte Gruppenstimmung' Laaangweilig. Alle haben sich angezickt, ich habe meine Meinung gesagt. Obwohl das alles gar nicht meine Meinung ist. "Ich finde es sehr mutig das C. das angesprochen hat." Meine Güte. Du musst doch wissen dass du darauf einen auf die Fresse bekommst. Sowas sagt man nicht. Wo bitte ist dein Feingefühl?! So haben wir diskutiert und versucht Lösungen zu finden.
"Mir geht es jetzt ein wenig besser, ich nehme positives aus der Gruppe mit das wir viel geredet haben." Lasst mich einfach alle in Ruhe ihr habt keine Ahnung.Dann ein Cut. Auf einmal springt F. auf, sagt, ihm gehe es nicht gut er müsse kurz hoch zu den Betreuern und läuft aus dem Raum. Alle sind noch genervter, doch wir verlieren kein Wort darüber. Ende der Therapie. L. geht zu den Betreuern was los ist. F. hat 'ausversehen' etwas mit seinen Medi's falsch gemacht und ist jetzt mit O. ins Krankenhaus gefahren. Bäms, in your face, bitch. Ich fange an zu fallen. Wieso?! Er darf sich abschießen, wochenlang mit keinem reden, feiern ohne Ende und jetzt sogar ein Selbstmordversuch. Verarscht mich doch nicht. Es ging gar nichts mehr klar. Ich saß im Büro und hab den Tisch angestarrt. Auf kein Wort von S. bin ich eingegangen. Ich saß dort eine Stunde. S. hat immer wieder versucht mit mir zu reden, aber ich konnte nicht. Schließlich kam O. wieder. Ich wollte nichts mit ihm zu tun haben, die Schmerzen der Worte vom Nachmittag waren noch zu stark. Ich hab überhaupt nicht mehr reagiert. Ich hab so getan als wäre ich nicht da. Irgendwann reiche es ihm. Er hat meine Schuhe aus dem Zimmer geholt, sie mir  angezogen und mich mit zu seinem Auto genommen. Ich ließ das ganze passieren, bin einfach mitgegangen weil mir egal war was jetzt passieren würde. Wir parkten in einer Tiefgarage, er stieg aus und der Zauber begann. Auf einmal stand ich auf einem Skateboard und rollte geradewegs auf einen Pfeiler zu. Das hat mich aus meine Starre gelöst. Ich bin sofort weggesprungen, mich dabei fast auf die Fresse gelegt. Aber jetzt hatte O. meine Aufmerksamkeit. Ich war wieder da, er hatte mich aus der furchtbaren Gefangenschaft meiner Monster geholt. Und dann wurde es besser. Er hat mich immer wieder auf's Skateboard steigen lassen, versucht mir kleine Tricks beizubringen und mir einen Adrenalinschub nach dem anderen geschenkt. Ich fuhr eine Rampe runter, hab mich ein paar Mal hingelegt, aber ich war wieder am Leben. Irgendwann fuhren wir wieder zurück. Mittlerweile war es 23:30 Uhr.Und dann konnte ich endlich reden. Die Worte kamen aus mir heraus. "Ich kann nicht mehr. Es gibt keine Lösung mehr für mich. Egal was ich mache. Ich rauche viel zu viel, aber es hilft nicht. Ich sitze nur noch auf dem Boden, hab das Fenster auf und umklammere die Eiswürfel so lange bis ich meine Hand nicht mehr bewegen kann. Ich schneide, aber nichts passiert. Ich weiß nicht mehr was ich machen soll. Meine Notlösung ist weg. Wenn gar nichts mehr geht, konnte ich immer noch schneiden. Aber es bringt nichts. Ich weiß nicht mehr was ich machen soll. Ich hab Angst vor dem, was ich mir ausdenken könnte. ich weiß, wenn ich keinen Nothalt mache, werde ich bald am Ziel angelangt sein. Ich weiß nicht mehr weiter. Ich will das keinem antun, ich weiß wie gemein es wäre, aber ich halte nicht mehr lange durch. Es gibt keine andere Lösung mehr."
Trara. Das war's dann. Ich bin in mein Zimmer gegangen, die verdammten Topfen hatten endlich gewirkt, ich war völligst fertig, psychisch und physisch, aber ich hatte endlich ein wenig Ruhe geschenkt bekommen. Ich weiß nicht genau, was es war. Ob es das skaten, das Nachts unterwegs sein,die Adrenalinkicks, das Gefühl, wenn man etwas illegales macht oder das reden war. Irgendwie hatte ich zumindest für diesen Abend eine Lösung gefunden...
Im nächsten Post wird es meine geniale, durchgeknallte Psychaterin gehen. Ich muss grinsen, wenn ich an unser Gespräch denke. Aber dazu später mehr.

1 Kommentar:

  1. das leben ist nicht fair, sonst würde für dich die sonne scheinen. du hattest schon so zu viele regentage, düstere stunden und quälende momente. du hast es verdient, das glück in den händen zu halten.
    auch wenn ich dich nicht so oft sehe, wie ich eigentlich möchte, bin ich gedanklich bei dir. es tut mir leid, ich wünschte ich könnte mehr für dich tun.

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